Ausflug in die 105-jährige Vergangenheit von Waldperlach

Am Donnerstag, den 13. Juli ließen sich die Mitglieder des Unternehmervereins Waldperlach von unserem Waldperlacher Heimatforscher Hr. Franz Kerscher für einen Abend in die Vergangenheit von Perlach (Peraloh) entführen, welches das erste Mal vor über 1200 Jahren in einer Urkunde Erwähnung fand. Damit ist Perlach fast 400 Jahre älter als München.

Start und Ausgangspunkt war der Geschichtsbrunnen (Steinmetz Karl Oppenrieder) am Pfanzeltplatz in Perlach. Dieser Brunnen ist ein Dorfbrunnen, ähnlich dem historischen Fischbrunnen am Marienplatz. In einem achteckigen Becken steht eine Säule mit vier Ausläufen. Nahezu die gesamte Geschichte, natürlich in Kurzform, ist dort mittels Inschriften und Reliefs in Stein gehauen und illustriert anschaulich das bäuerliche und handwerkliche Leben unserer Vorfahren.

Das Waldgebiet östlich von Perlach, welches sehr wildreich war, wurde als „Perlacher Haid" in alten Karten bezeichnet. Aus der Perlacher Haid entstanden von 1900- 1920 sechs Siedlungsgebiete (Kolonie Waldperlach, Gartenstadt Neubiberg, Park-Kolonie, Otto-Kolonie, Kolonie Ottohain, Putzbrunner Kolonie), und dabei entstand neben den Gemeinden Neubiberg und Ottobrunn auch der Ortsteil Waldperlach.
2012 fand für Waldperlach das 100-jährige Gründungsfest statt.

Erst im Jahre 1930 erfolgte auf Wunsch der Bürger die Eingemeindung Perlachs in die Stadt München.

Entlang des Hachinger Bachs, mit Blick in die älteste Evangelische Kirche Münchens, die Pfarrkirche St. Paulus, sind wir zum Heimatarchiv in der Sebastian Bauer Str. 25 mit seinen Ausstellungsräumen im „Schwaigerhof“ gegangen. Dieser ist Sitz des „Festring Perlach e.V.". Jeweils am 2. Samstag im Monat (außer Juli, August und Dezember) ist das Archiv geöffnet und es werden kostenlose Führungen durch die Ausstellungen angeboten. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Heimatarchivs ist die elektronische Bild-Datenbank mit fast 10.000 Aufnahmen. Zu den Öffnungszeiten des Archivs können Bilder nach Stichworten gesucht und sofort mittels Beamer auf Leinwand projiziert werden. Sollten Sie Fotos oder Dokumente aus Perlach/Waldperlach haben, bringen Sie diese zu den Öffnungszeiten mit. Dort werden die Fotos sofort gescannt und Sie können sie gleich wieder mitnehmen. Helfen Sie Zeitdokumente für nachfolgende Generationen zu erhalten.